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UNSERE IHK | Aktuell Gemeinsame Sitzung von Emsland und Region Osnabrück: Erstmals in der jüngeren Vergangenheit tagten die Regio- nalausschüsse Landkreis Emsland und Region Osnabrück gemeinsam. „Wirtschaft hört nicht an Landkreisgrenzen auf. Wir wollen die Zusammenarbeit stärken und vonein- ander pro tieren“, betonten die Ausschussvorsitzenden Hendrik Kampmann und Sebastian Kotte beim Treffen auf dem Campus Lingen der Hochschule Osnabrück. Prof. Dr. Liane Haak, Dekanin der Fakultät Management, Kultur und Technik, stellte die vielfältigen Anknüpfungs- punkte für Unternehmen vor: „Praxisverzahnung und In- terdisziplinarität sind zwei meiner Kernanliegen.“ Auch Landrat Marc-André Burgdorf hob den Zukunftsoptimis- mus der Region hervor und verwies auf das gute Abschnei- den des Landkreises im aktuellen Prognos Zukunftsatlas, wo das Emsland Platz 55 von 400 Landkreisen belegt. Im Fokus der Sitzung stand zudem die Gründungsförde- rung: Prof. Dr. Benjamin Jung und Florian Stöhr (Seedhouse Acce- lerator) zeigten, wie Startups, Hochschule und etablierte Betriebe voneinander pro tieren. Netzwerke, so das Fazit, seien dabei der Schlüssel für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Die Sitzung in einem Satz: „Innovation braucht Austausch – und kurze Wege.“ Regionalausschuss Grafschaft Bentheim: Ein anderes, aber nicht weniger dringliches Thema dominierte die Sitzung des IHK-Regio- nalausschusses Grafschaft Bentheim bei den Grafschafter Nach- richten in Nordhorn: die Bürokratiebelastung. Rund 90 % der Un- ternehmen berichten laut aktueller IHK-Umfrage von steigenden Anforderungen – von Datenschutz über Berichtsp ichten bis zu statistischen Meldungen. „Wenn Bürokratie Unternehmergeist erstickt, gefährden wir Zu- kunft, Innovation und Arbeitsplätze“, warnte Ausschussvorsitzen- der Thomas Kolde. Unterstützung kam von Kerstin Liebelt von der Clearingstelle Niedersachsen, die sich für mittelstandsfreundlichere Verfahren einsetzt. Unsere IHK unterstützt diesen Ansatz mit dem eigenen Bürokratiemelder, über den Unternehmen konkrete Vor- schläge einreichen können. „Nur wenn wir die alltäglichen Hürden sichtbar machen, können wir sie abbauen“, erläuterte IHK-Juristin Katrin Schweer bei der Vorstellung der IHK-Erhebung. Die Sitzung in einem Satz: „Mut zum Machen statt Papierkram.“ Ob Kooperation mit der Wissenschaft oder Abbau überbordender Regulierung – beide Sitzungen machten deutlich: Zukunft entsteht dort, wo Politik und Wirtschaft gemeinsam handeln. Nur mit weni- ger Hürden und mehr Freiräumen kann der Mittelstand seine Stär- ke voll entfalten. Zum Hintergrund: Die IHK-Regionalausschüsse tagen dreimal im Jahr. Dort treffen sich ehrenamtlich tätige Unternehmerinnen und Unternehmer. Die Mitglieder tauschen sich mit Experten aus Poli- tik, Verwaltung und Wissenschaft aus. Außerdem erarbeiten sie Positionen für die Vollversammlung der IHK. In Lingen: (v. l.) Frank Hesse (IHK), Prof. Dr. Liane Haak, Florian Stöhr, Hendrik Kampmann, Sebastian Kotte, Marc-André Burgdorf, Juliane Hünefeld-Linkermann (IHK) und Prof. Dr. Benjamin Jung. Skizzierte die Transformation des Medienmarktes: Jochen Anderweit (r.), Geschäftsführer der Grafschafter Nachrichten. von Christian Weßling, IHK Wirtschaft denkt über Grenzen hinaus Wie gelingt Zukunftsfähigkeit in unserer Region? Diese Frage zog sich wie ein roter Faden durch die jüngsten Sitzungen unserer IHK-Regionalausschüsse. Während in Nordhorn die zunehmende Bürokratielast im Fokus stand, ging es in Lingen um die Chancen, die durch eine enge Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft entstehen. | 22 Osnabrück | Emsland | Grafschaft Bentheim | November 2025
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