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Im Dialog Am meisten Freude bereitet mir die enge Zusam- menarbeit mit den Menschen – mit unseren Kolle- gen und Partnern. Mindestens genauso beeindruckt bin ich immer wieder von den Zukunftsmöglich- keiten, die ELA offenstehen, und freue mich darauf, diese in den kommenden Jahren gemeinsam weiter auszuschöpfen. Die größte Herausforderung liegt vielleicht genau darin: die Balance zu nden zwischen Dynamik und Stabilität – also Veränderungen anzustoßen, ohne das Bewährte aus den Augen zu verlieren und dabei die gesamte Mannschaft mitzunehmen. _Oft ist es schwierig, wenn mehrere Generationen im Unternehmen zusammenarbeiten. Wie gestal ten Sie die Zusammenarbeit mit Familienmitglie dern und Gesellschaftern im Unternehmen? Offene Kommunikation ist für uns der Schlüssel – innerhalb von 48 Stunden müssen alle Störgefühle auf den Tisch. Außerdem haben wir sowohl in der Familie als auch im Unternehmen klare Rollen de- niert und legen großen Wert darauf, Themen sachlich zu besprechen – unabhängig davon, wer sie anspricht. Dabei emp nden wir den Austausch zwischen den Generationen als sehr wertvoll, weil unterschiedliche Sichtweisen aufeinandertreffen, die sich am Ende meist gut ergänzen. Unsere Fami- lienverfassung dient zusätzlich als gemeinsamer Orientierungsrahmen. _Familienunternehmen stehen oft zwischen Tra dition und Erneuerung: Wie gelingt es Ihnen, beides miteinander zu verbinden? Das gelingt uns, indem wir Bewährtes nicht infrage stellen, sondern weiterentwickeln. Unsere Wurzeln – Unternehmertum, Bodenständigkeit und Verläss- lichkeit – sind die Basis, auf der wir Innovation aufbauen. Das Spannende an ELA ist, dass Tradi- tion und Fortschritt bei uns kein Gegensatz sind, sondern Hand in Hand gehen. _Welche Rolle spielt für Sie Kommunikation – sowohl innerhalb des Unternehmens als auch nach außen – im Nachfolgeprozess? Kommunikation spielt für mich eine zentrale Rolle. Sie schafft Verständnis, Vertrauen und Transparenz – und genau das ist im Nachfolgeprozess entschei- dend. Innerhalb des Unternehmens bedeutet das, offen über Veränderungen zu sprechen und die Mitarbeitenden früh einzubeziehen. Nach außen ist es wichtig, die eigene Haltung sichtbar zu machen und den Dialog mit Kunden, Partnern und der Öf- fentlichkeit aktiv zu gestalten. _Was bedeutet für Sie eine „gelungene Unter nehmensnachfolge“ – persönlich und unterneh merisch? Eine gelungene Nachfolge ist für mich dann er- reicht, wenn sie frühzeitig, offen und gemeinsam gestaltet wird – mit Raum für Neues, aber auch mit Respekt vor dem, was über Jahrzehnte gewachsen ist. Neues wagen und Wurzeln achten. Persönlich bedeutet sie, Verantwortung zu über- nehmen, ohne die eigene Persönlichkeit zu verlie- ren. Unternehmerisch bedeutet sie, das Unterneh- men so weiterzuentwickeln, dass es auch für kommende Generationen attraktiv bleibt – für Fa- milie, Mitarbeitende sowie Kunden gleichermaßen. _Erleben Sie aktuell einen Wandel in der Unter nehmenswelt, bei dem Frauen selbstverständ licher Führungspositionen übernehmen? Ja, absolut. Eine Veränderung ist spürbar – aller- dings verläuft sie in meinen Augen weiterhin recht schleppend. Gleichzeitig zeigt sich, dass Führungs- verantwortung heute viel stärker über Kompetenz, Haltung und Kommunikation getragen wird statt über Hierarchien oder Rollenbilder wie früher. Insgesamt emp nde ich die Entwicklung als posi- tiv, wenngleich es weiterhin mehr Mut und Struk- turen braucht, die Frauen gezielt fördern, ohne sie auf das Thema „Frauenförderung“ zu reduzieren. _Was würden Sie anderen Frauen mit Führungs ambitionen mit auf den Weg geben? Frauen mit Führungsambitionen würde ich raten, mutig Verantwortung zu übernehmen, ihre Stärken bewusst einzusetzen und sich mit Menschen zu umgeben, die inspirieren und fördern. Der Aus- tausch – sei es mit Kollegen, Mentoren oder ande- ren NextGens – kann unglaublich wertvoll sein. „Mutig Verantwortung übernehmen, Stärken bewusst einsetzen“ | 16 Osnabrück | Emsland | Grafschaft Bentheim | November 2025 IM FOKUS | Nachfolgerinnen
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