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Das sagt Prof. Dr. Yvonne Garbers, Fachgebiet Organisations­ psychologie mit Schwerpunkt Organisationsführung, an der Hochschule Osnabrück, Standort Lingen. Die Frage danach, welches Geschlecht besser führt oder geeigneter ist, eine Unternehmensnachfolge anzutreten, sei dabei nicht leicht zu beantworten. „Ja, Frauen führen anders als Männer“, sagt Prof. Garbers, „aber nicht schlechter.“ Förderliche Erfolgsfak­ toren, die besonders Frauen einbringen, seien z. B. Kommuni­ kationsstärke, Empathie und ein kooperativer Führungsstil: „Im Vergleich zu Männern setzen Frauen oft stärker auf par­ tizipative Führung, was zu höherer Mitarbeiterzufriedenheit und Kreativität führt – ein großer Vorteil für Unternehmen, die sich in der Transformation be nden.“ Warum dennoch häu g Männer die Unternehmensnachfolge antreten, liege zum einen daran, dass es mehr Erfahrung mit männlichen Führungskräften gibt – „und was (noch) unbekannt ist, macht oft zunächst Angst.“ Zum anderen würden psychologische Barrieren wie Selbstzweifel, Angst vor Überforderung oder gesellschaftliche Rollenerwartungen viele Frauen von der Übernahme abhalten. Hier könnten Mentoring, Coaching und Netzwerke helfen. Denn: Frühe Erfahrungen, etwa in der Fa­ milie oder im Beruf, prägen die Einstellung zur Führung – „positive weibliche Vorbilder und frühzeitige Verantwor­ tungsübernahme stärken die Bereitschaft zur Nachfolge“. Unabhängig vom Geschlecht sei es insbesondere für Fami­ lienunternehmen notwendig, früh klare Nachfolgepläne zu entwickeln und Frauen aktiv einzubinden: „Die Kommunika­ tion über Erwartungen und die Förderung einer offenen Un­ ternehmenskultur seien dabei entscheidend. So kann die Un­ ternehmensnachfolge erfolgreich gestaltet und die Vielfalt in der Führung nachhaltig gestärkt werden.“ (kae) Bei der Nachfolge haben Frauen ein mindestens so großes Erfolgspotenzial wie Männer. „Frauen führen mit Herz, Haltung und Weitblick.“ Vermischung von Generationen machen wir vor, wie es auch an anderen Stellen im Unternehmen laufen sollte: Wissen wird weitergegeben, Erfahrungen geteilt. Zugleich kommen neue Impulse und Fragestellungen hinzu. Wir sind überzeugt, dass ge­ mischte Teams die besten Teams sind. Dies leben wir damit auch konsequent in der Unternehmensführung vor“, erläutert die Ems­ länderin. „Frauen Business Tage“ am 13./14. November Was ist notwendig, damit mehr Frauen die Nachfolge übernehmen? Insbesondere deren frühe Einbeziehung in den Nachfolgeprozess, sagt eine Studie vom Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU). Wichtig sei es, Frauen die gleichen Chancen wie männlichen Nach­ folgern einzuräumen. Zugleich spiele die Sichtbarkeit erfolgreicher Nachfolgerinnen und die Vernetzung untereinander eine wichtige Rolle. Denn: Vorbilder motivieren andere Frauen. Unsere IHK bietet speziell für Führungskräfte größerer Unternehmen das Netzwerk „Business Women IHK“ an, dass Frauen in Führung miteinander ins Gespräch bringt. Einen Austausch bietet zudem das etablierte Format der „FrauenBusinessTage“ in der IHK, zu denen unsere IHK am 13./14. November einlädt. Ob Nachfolgerinnen, Teamleite­ rinnen, Unternehmerinnen oder Selbstständige: Das Format lebt davon, dass sich Frauen unterschiedlicher Berufsgruppen, Karriere­ wege und Altersgruppen vernetzen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Stärken die Vernetzung und die Sichtbarkeit: Die „Frauen-Business-Tage“ in der IHK am 13. und 14. November. ≥ Infos und Anmeldung: www.ihk.de/osnabrueck/frauenbusinesstage 13 |

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