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von Autor, IHK >> Foto: XXXXXXX gitale Kanäle. Carsten Lienesch freut sich über die neuen Impulse, die seine Tochter im Autohaus setzt. Hierfür gibt er ihr den Raum und betont: „Man muss Aufgaben und Verantwortung abge- ben, damit Nachfolgende ihren eigenen Weg gehen können.“ Der Anspruch: „Zukunft gestalten“ Zukunft gestalten – das ist auch der Anspruch von Eva Borgmann. Ab dem 1. Januar 2026 wird sie of ziell die Geschäftsführung der Hölscher Was- serbau GmbH in Haren (Ems) ergänzen und die Tradition und Innovationskraft des Unternehmens weiter vorantreiben. „Hölscher hat sich seit 65 Jah- ren kontinuierlich weiterentwickelt. Veränderung ist für uns nicht neu und hat uns viel Positives ge- bracht. Ohne Veränderung wären wir als Unterneh- men heute nicht da, wo wir sind“, betont die 30-Jährige. Auch aktuell sei das Unternehmen da- bei, sich zu verändern und weiterzuentwickeln: „Ich freue mich darauf, diesen Weg in die Zukunft gemeinsam mit allen Kolleginnen und Kollegen zu gehen“, sagt Eva Borgmann Im Gegensatz zu vielen Familienunternehmen hat sie dabei ein weibliches Vorbild: Ihre Mutter Maria Borgmann, die seit 2004 gemeinsam mit ihrem Bruder Heinz Hölscher die Geschäfte des emsländi- schen Unternehmens lenkt und seit 2023 die Vize- präsidentin unserer IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim ist. Seit dem Vorjahr wird das Geschäftsführungsteam bei Hölscher Wasserbau zusätzlich durch Jens Klompmaker ergänzt. Ende 2025, so die Planung, übergibt Maria Borgmann das Steuer dann an ihre Tochter – und begleitet das Unternehmen künftig aus dem Beirat heraus. Familienunternehmen machen über 90 % aller deutschen Unternehmen aus und sichern mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze. Sie stehen für lang- fristiges Denken, Verantwortung und regionale Verbundenheit. Doch die Unternehmensnachfolge wird zunehmend zur Herausforderung: Laut DIHK- Report 2025 wollen so viele Inhaberinnen und In- haber wie nie zuvor ihr Unternehmen übergeben, während die Zahl potenzieller Nachfolgerinnen und Nachfolger stark sinkt – mehr als die Hälfte aller Nachfolgesuchen droht zu scheitern. Frauen könnten helfen, die Nachfolgelücke zu schließen: Ihr Anteil an Gründungsberatungen liegt bei über 40 %, doch nur rund ein Viertel interessiert sich derzeit für eine Unternehmensübernahme. „Ich möchte auf den Chefsessel“ Ein Beispiel für eine Nachfolge aus der Familie lie- fert das Autohaus Lienesch in Wallenhorst. Seit Juli 2025 steht mit Lisa Lienesch die dritte Genera- tion an der Spitze des Familienunternehmens – ge- meinsam mit ihrem Vater Carsten. Die 20-jährige Automobilkauffrau und angehende Betriebswirtin im Kfz-Gewerbe sagt: „Ich bin quasi im Familien- betrieb aufgewachsen und habe schon als Kind im- mer wieder mal mitgeholfen. Nach dem Schulab- schluss war deshalb für mich klar: Ich möchte auf den Chefsessel.“ Carsten Lienesch hatte den Betrieb selbst mit 23 Jahren von seinem Vater übernommen. „Damals habe ich Bestehendes behutsam verändert und neue Ideen eingebracht“, erinnert er sich. Heute lautet das Motto von Vater und Tochter: „Bewährte Strukturen bleiben, Neues ndet seinen Platz.“ So setzt das Autohaus beispielsweise verstärkt auf di- Enno Kähler, IHK Obwohl Frauen immer häufiger unternehmerisches Inte- resse zeigen, ist ihr Anteil an Unternehmensnachfolgen gering. Dabei könnten gerade sie die entscheidende Rol- le spielen, um die wachsende Nachfolgelücke im Mit- telstand zu schließen. Beispiele aus der Region zeigen: Wenn Frauen in Familienunternehmen das Steuer über- nehmen, bringen sie nicht nur neue Perspektiven ein, sondern gestalten aktiv die Zukunft der Betriebe mit. Foto: pr/privat 11 |
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