IHK Magazin | September 2024
Themen - Extra Verantwortlich für den Inhalt: NOZ Medien | 46 Osnabrück | Emsland | Grafschaft Bentheim | September 2024 Ohne Rohstoffe keine Energiewende Wir sind auf Importe angewiesen E-Mobilität / Energie / Umwelt Deutschland ist einer Studie zufolge bisher vor allem bei Metallen weit- gehend auf Importe angewiesen. Zwar werde ein Großteil der jährlich benötigten mineralischen Rohstoffe aus heimischen Lagerstätten gewon- nen, teilte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) mit. Bei den von der EU als kritisch beziehungsweise strategisch einge- stuften mineralischen Rohstoffen verfügt Deutschland allerdings über eine vergleichsweise geringe Produktion. Zu diesen Stoffen zählen Li- thium und Silizium. Doch Rohstoff-Vorkommen, die zumindest einen Teil des Bedarfs decken könnten, machen Hoffnung. Das Potenzial sei noch nicht ausgeschöpft, so die Autoren der Kurzstudie. Industrieminerale sind vorhanden Das Ergebnis: Deutschland gewinne bei den von der EU als kritisch ein- gestuften Rohstoffen nur die Industrieminerale Fluss- und Schwerspat, Feldspat, Gra t sowie grobkörnigen Quarz als mögliche Vorprodukte für die Herstellung von Silizium. Explorationsvorhaben gebe es derzeit in ers- ter Linie bei den Metallen Lithium und Kupfer. Beide Rohstoffe sind laut BGR für die Energie- und Verkehrswende von zentraler Bedeutung. Bis zu einer möglichen Rohstoffgewinnung seien aber beträchtliche Inves- titionen nötig, insbesondere in die Erkundung. Dabei sei die Wirtschaft- lichkeit in vielen Fällen noch nicht nachgewiesen. Große Lithium-Ressourcen in Deutschland Bei Lithium gehe man von einem Potenzial von rund 3,8 Millionen Ton- nen aus, womit Deutschland im weltweiten Vergleich über die siebtgröß- ten Ressourcen verfüge. Das Metall soll künftig auch in der Lüneburger Heide abgebaut werden. Lithium kommt in Akkus zum Einsatz, wie sie etwa in Smartphones und Elektroautos verbaut werden. Wegen der zu- nehmenden Verbreitung von Elektroautos erwartet die BGR in den kom- menden Jahren einen sprunghaften Anstieg der Nachfrage. Die Menge, die hierzulande gewonnen werden könnte, werde nicht ausreichen, um den steigenden Bedarf zu decken. Wichtiges Lieferland: China Auch der Bedarf an Batterien, Solarzellen und Halbleitern steigt. Roh- stoffe wie Germanium oder Gallium werden laut der Studie zwar nur in geringen Mengen benötigt, sind aber für die jeweiligen Technologien un- verzichtbar. China ist Hauptproduzent - Deutschland importiert entspre- chend viel aus Fernost. Peking weiß um die Abhängigkeit anderer Länder und nutzt die Erden im globalen Wettbewerb. So belegte die Volksrepu- blik 2023 Germanium, Gra t und Gallium mit Exportbeschränkungen. Ende Juni dieses Jahres erließ die Regierung strengere Regeln für den Abbau Seltener Erden. pm/dpa Ein Dumper fährt durch den Granitsteinbruch der Natursteinwerk Mittweida GmbH. Der Mittweidaer Granit mit rötlicher Färbung wird hier seit 140 Jahren abgebaut. Das Gestein wird unter anderem als Schüttgut wie Schotter und Split oder als Werkstein in Form von P asterstein oder für Mauern angeboten. Foto: Jan Woitas/dpa
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