IHK Magazin | September 2024

teressenten. Besonders kritisch ist die Situation im Gastgewerbe, wo das Angebot die Nachfrage um mehr als das Fünffache über- steigt. Wenig besser ist die Lage im Handel und in der Verkehrs- branche sowie bei personenbezogenen sowie unternehmensbezo- genen Dienstleistern. Selbst für IT-Unternehmen ist die Nachfolgesuche schwierig. Ein gewichtiger Grund: Auch in dieser Branche haben viele Unternehmen mit einem Mangel an quali - zierten Fachkräften zu kämpfen. Die wachsenden Probleme bei der Unternehmensnachfolge könn- ten deutliche Auswirkungen auf die Struktur des Mittelstands ha- ben. Wenn etwa in der Industrie mittelständische Unternehmen vom Markt verschwinden und auch das Know-how nicht mehr ver- fügbar ist, dann kann das zu Brüchen in der gesamten Zuliefer- struktur führen. Studie: Nachfolgelösungen fordern heraus Ist online abrufbar: Der DIHK-Nachfolgereport. NORDHORN/BERLIN | Immer mehr Unternehmer nden keine ge- eignete Nachfolge. Aktuell ist es daher für 28 % der Unternehme- rinnen und Unternehmer eine Option, die Türen für immer zu schließen (Vorjahr: 25 %). Hochgerechnet stehen in den nächsten fünf Jahren mehr als eine 250000 Unternehmen vor dem Aus. Das ist das Er- gebnis des DIHK-Reports Un- ternehmensnachfolge 2024, dem mehr als 48000 Bera- tungsgespräche der bundes- weiten IHKs zugrunde liegen. Deutlich wird auch: Insge- samt suchten dreimal mehr abgabewillige Unternehmen die IHKs auf als Nachfolgein- ≥ Hier geht es zum DIHK-Nachfolgereport: www.ihk.de/osnabrueck (Nr. 6187054) Nachfolgesuche? Früh damit beginnen! Es gibt Unternehmen, die Nachfolger suchen. Und es gibt Interessierte, die gern selbstständig sein würden. Beide Seiten zusammenzubringen, gestaltet sich manchmal schwierig. Oft besteht die Sorge, mit einer Nachfolgesuche Unruhe in eine Belegschaft zu bringen. Und auch die Auseinandersetzung damit, ein Lebenswerk zu übertragen, ist keine einfache. Unsere IHK und auch Jörg-Rainer Krug helfen dabei, Nachfolgen zum Erfolg zu führen. NORDHORN | Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, dass die Kinder in Familienunternehmen die Nachfolge im Betrieb antreten. Und auch unter den Mitarbeitern im eigenen Unternehmen ndet sich häu g leider kein passender Nachfolger. Doch an wen sollen Unternehmer dann den Schlüssel übergeben? Wir sprachen darü- ber mit Jörg-Rainer Krug. Er ist Personalberater in Nordhorn. _Herr Krug, viele Unternehmen aus dem Mittelstand leiden zu- nehmend unter Nachfolgeproblemen. Wie beurteilen Sie die ak- tuelle Situation in der Grafschaft Bentheim? Die Nachfolgesuche in der Grafschaft spiegelt die Situation in Deutschland wider. Die Unternehmer beschweren sich darüber, dass sie keinen geeigneten Nachfolger nden. Spricht man aber mit Institutionen wie Banken, Steuerberatern oder auch der IHK, stellt man fest, dass die aktive Suche nach einem Nachfolger im- mer noch ein verdrängtes Thema ist. Ohne eine externe Beratung ist eine Nachfolgeregelung sehr schwierig. _Welches sind für Sie die größten Erfolgsfaktoren für eine ge- lungene Unternehmensnachfolge? Die rechtzeitige Planung für die Nachfolge. Weil es bei einer Unter- nehmensnachfolge fast immer um die Fortführung des Lebenswer- kes geht, ist es sehr wichtig mit dem Abgebenden ein Anforde- rungspro l der unternehmerisch geprägten Persönlichkeit zu erstellen. Ein Berater kann dabei wertvolle Unterstützung leisten. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Nachfolge liegt auch darin, rechtzeitig zu suchen, sagt der Nordhorner Be- rater Jörg-Rainer Krug. _Was würden Sie Unternehmern raten, die nach einer externen Nachfolgelösung suchen? Die rechtzeitige Suche nach einem Nachfolger ist entscheidend für den Fortbestand des Unternehmens. Wenn man die Dauer der Su- che, die Vertragsgestaltung und die Einarbeitungsphase zu Grunde legt, dann kann der Zeitpunkt für den Start der Nachfolgesuche nicht früh genug sein! (Fragen: E. Kähler, IHK) 37 |

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