IHK Magazin | September 2024
Über 150 Teilnehmer besuchten das Nachhaltigkeitsforum 2024. Workshops zum Thema doppelte Wesentlichkeitsanalyse“, berichtete Niels Hackmann, Manager Sustainability & Corpo- rate Communication. Thomas Ruff, Vorstand der Volksbank Bad Laer-Borgloh-Hilter-Melle, erklärte, dass die Banken durch die EU-Vorgaben des Green Deals stark unter Druck stehen und somit zwangsläu g eine zentrale Rolle im Trans- formationsprozess der Wirtschaft einnehmen müssen. Pflicht bietet auch Chancen Dadurch gewinnen auch Nachhaltigkeitsratings immer stär- ker an Bedeutung. Esra Höffgen, Product Owner ESG-Rating bei der Creditreform Rating AG, betonte, dass Ratings somit ein effektives Instrument zur Kommunikation der Zukunfts- bereitschaft eines Unternehmens darstellen. Anne Schlar- mann, ESG-Analystin, und Michael Strack, verantwortlicher Partner für ESG und Wirtschaftsprüfung bei der PKF WMS GmbH & Co. KG, stellen in ihrer Arbeit immer wieder fest, dass Unterneh- men einen Mehrwert für ihre eigene Entwicklung erkennen, wenn sie Nachhaltigkeit nicht nur als P ichtaufgabe betrachten, sondern über die reine Erfüllung gesetzlicher Vorgaben hinausdenken. Die Veranstaltung hat gezeigt, dass nicht nur gesetzliche Anforde- rungen beim Thema Nachhaltigkeit erfüllt werden müssen, sondern auch Lieferanten, Kunden, Mitarbeiter und Banken darauf drängen, dass sich Unternehmen nachhaltiger aufstellen. Nachhaltigkeit ist eine strategische Aufgabe der Unternehmensführung und wird we- sentlich die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen bestimmen“, so Susann Mädler. Im Vorfeld der Veranstaltung trafen sich außerdem die Mitglieder des 2023 gegründeten IHK-Netzwerks Nachhaltig- keit/CSR, die sich regelmäßig über Anwendungsbeispiele für nach- haltiges Wirtschaften aus der unternehmerischen Praxis austau- schen. Auch weitere Unternehmen können sich noch für das Netzwerk Nachhaltigkeit/CSR anmelden. (mae) ≥ www.ihk.de/osnabrueck (Nr. 9728) ≥ Hier geht es zum Wirtschaftsatlas www.ihk.de/osnabrueck (Nr. 85786) „Hebesätze signifikant angehoben“ Im aktuellen Jahr haben 16 Städte und Gemeinden im IHK-Bezirk die Grundsteuer A bzw. Grundsteuer B erhöht – das entspricht mehr als jeder achten Kommune in der Region. 15 Kommunen er- höhten die Gewerbesteuer. Das zeigt eine Umfrage unserer IHK. „Es ist besorgniserregend, dass zahlreiche Gemeinden die Hebesät- ze signi kant angehoben haben. Dies untergräbt die Attraktivität des Standorts und verursacht weitere Herausforderungen für die Unternehmen in der ohnehin angespannten wirtschaftlichen Situa- tion“, kommentiert IHK-Präsident Uwe Goebel die Auswertungen. So lag die durchschnittliche Erhöhung des Gewerbesteuerhebesat- zes bei 23,5 Prozentpunkten und des Hebesatzes der Grundsteuer B sogar bei 28,1 Prozentpunkten. „Steuererhöhungen nehmen Unter- nehmen das nötige Geld für weitere Investitionen und beeinträch- tigen damit das Wachstum. Ausbleibende Erweiterungsinvestitio- nen oder Umsiedlungen in günstigere Nachbargemeinden können die Folge sein“, so Goebel weiter. Der höchste Gewerbesteuerhebe- satz in der Region ndet sich nach IHK-Au istung weiter in der Stadt Osnabrück (440 %). Es folgen die Gemeinden Alfhausen, Gehrde und Kettenkamp (jeweils Samtgemeinde Bersenbrück) mit jeweils 420 %. Mit einem Hebesatz von 330 % kann die Stadt Ha- ren den niedrigsten Hebesatz im IHK-Bezirk für sich beanspruchen. Neben den aktuellen Erhöhungen sei aus Sicht der Unternehmen zudem problematisch, dass die anstehende Grundsteuerreform die Kosten weiter in die Höhe treiben könnte. „Insgesamt habe die Politik zwar angekündigt, dass die Grund- steuer-Reform für die Kommunen „aufkommensneu- tral“ sein soll. Ob das geschehen wird, ist aller- dings mehr als fraglich“, so Goebel. Denn wie die Umfrage der IHK zeigt, hat bisher fast keine Stadt oder Gemeinde Hebesätze für das kommende Jahr bzw. den ge- setzlich geforderten aufkommensneutralen Hebesatz berechnet, weil Daten für die Erhebung noch fehlen. „Bis jetzt tappen Eigen- tümer im Dunkeln, denn die konkrete Belastung lässt sich mit den alten Werten nicht berechnen“, so Goebel. – Im IHK-Wirtschaftsat- las (s. u.) sind die Realsteuerhebesätze der Kommunen gra sch auf- bereitet zu nden. Über den Vollbildmodus können sie im Ordner „Strukturatlas“ aufgerufen werden. (wes) 25 |
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