IHK Magazin | September 2024

Im Dialog unsere Auszubildenden direkt mit den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen mit den wirklich span- nenden Themen konfrontiert. Das macht die Aus- bildung aus deren Sicht besonders praxisnah. Wir bringen die Auszubildenden somit fast von Tag 1 an mit anspruchsvollen Inhalten zusammen und lassen sie nicht etwa kopieren oder Kaffee kochen – falls das heute noch irgendwo geschieht. Das schätzen unsere Auszubildenden sehr. Wir bieten jungen Menschen mit den unterschiedlichsten Zu- gangsvoraussetzungen einen attraktiven Einstieg ins Berufsleben: vom Schulabgänger, über den jun- gen Menschen mit Migrationshintergrund bis hin zum Studienaussteiger. _Wie sieht der typische Karriereweg nach Ab- schluss der Ausbildung in Ihrem Unternehmen aus? Welche Weiterbildungs- und Entwicklungs- möglichkeiten bieten Sie Ihren Auszubildenden? Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung übernehmen wir bei der CT Cloud Design die Aus- zubildenden direkt in eine feste Position. Hier ar- beiten sie nahtlos in ihrem Umfeld weiter. Sie tra- gen dann auch direkt Verantwortung in ihren Projekten und Aufgabengebieten – was übrigens im kleineren Umfang schon während der Ausbil- dung der Fall ist. Ausbildung ist für uns ein ganz wesentlicher Bestandteil, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wir kennen die Auszubilden- den dann seit drei Jahren. Sie sind ein fester Be- standteil der Cloud Designer DNA und Cloud De- signer Family. _Beschäftigen Sie junge Menschen mit Migrati- ons- oder Fluchthintergrund? Wir beschäftigen Mitarbeitende mit Migrationshin- tergrund. Allerdings niemanden mit Fluchthinter- grund. Auszubildende haben wir in beiden Kate- gorien aktuell nicht. Sprachlich haben wir keine Herausforderungen. Englisch ist in unserer Bran- che eine Grundvoraussetzung, da wir sehr viel mit internationalen Kunden und Herstellern kommuni- zieren. Kulturell ist es wichtig, sich im Team auch an den Bedürfnissen der Kolleginnen und Kollegen zu orientieren, das gilt aus unserer Sicht allerdings grundsätzlich und immer. _Viele junge Menschen entscheiden sich nach der Schule eher für ein Studium. Wie kann die duale Ausbildung attraktiver werden? Vielleicht bedarf es einfach einer Aufklärungskam- pagne. Ich selbst habe damals mein Jura-Studium abschlussfrei zu Ende gebracht, um mich dem In- formationstechnikbereich zu widmen. Da habe ich noch einmal eine Ausbildung zum damaligen IT- Systemkaufmann begonnen und abgeschlossen. Nach wenigen Jahren habe ich dann an der VWA Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim das betriebswirtschaftliche Studium berufsbegleitend aufgenommen und erfolgreich abgeschlossen. Heute ist es hier möglich – in Kooperation mit der Fachhochschule – den of ziellen Bachelor als Ab- schluss zu erwerben. Diese Möglichkeit ist vielen jungen Menschen zum Ende der Abiturzeit nicht bekannt. Es gibt so viele Wege, heute zum Bachelor und Master zu kommen, die dürfen gerne mehr pu- blik gemacht werden. Ich war sehr zufrieden mit meinem Weg. Vor allem hatte ich nach Ausbildung und Arbeitsalltag noch mal Lust auf wissenschaft- lichen Input. Da war das Angebot der VWA mit ihren universitären Professoren und Dozenten ge- nau die richtige Wahl. _Sie engagieren sich als Prüfer unserer IHK. Welchen Tipp können Sie jungen Menschen ge- ben, die sich für dieses Ehrenamt interessieren? Ich bin der Meinung, dass junge Menschen schon sehr früh lernen, gesellschaftliche Aufgaben zu übernehmen – sei es zum Beispiel im Sportverein, im Bereich der Jugendfeuerwehren oder in Jugend- gruppen in kirchlicher Trägerschaft. Das Prüfer- Ehrenamt könnte gern auch mal ein wenig ent- staubt werden. Mit der Kampagne zielgerichtet in den Social Media-Kanälen kann man sicherlich Werbung für das Prüfer-Ehrenamt machen. Ich bin kurz nach Ausbildungsende bereits angesprochen worden, ob ich mir das nicht vorstellen könnte. Und so habe ich es auch mit Auszubildenden ge- macht, die ich ausbilden durfte. _Welche Vorteile bringt das Prüferamt für Sie als Unternehmer? Prüfer zu sein, lässt mich Kontakt zu jungen Men- schen halten, und mit ein wenig Witz und Charme kann man so manche Prüfungstage bei der IHK wunderbar verbringen. Das ist – abhängig von der Leistung der Prü inge – wie ein Kurzurlaubstag. Vielleicht kann die IHK mal ein cooles Video über so einen Prüfungstag drehen. Das könnte junge Menschen begeistern, auch hier Verantwortung zu übernehmen. „Das Prüfer-Ehrenamt darf gern auch mal ein wenig entstaubt werden“ | 16 Osnabrück | Emsland | Grafschaft Bentheim | September 2024 IM FOKUS | Vielfalt in der Ausbildung

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