IHK Magazin | September 2024
entschieden: „Ich habe sowohl an logischen als auch an kreativen Aufgaben sehr viel Spaß und die Software-Entwicklung verbindet beide Themen.“ Für den heute 27-Jährigen steht fest: „Als Studi- enzwei er sollte man sich die Frage stellen, in welchem Beruf man auf Dauer zufrieden sein kann. Kann dieser Beruf mit einer Ausbildung ausgeübt werden, dann sollte die Entscheidung für die Ausbildung fallen.“ Auch diese Aspekte waren für ihn aus- schlaggebend: „An der Ausbildung war mir der geregelte Tagesablauf wichtig und, dass ich ein planbares Einkommen hatte, wodurch ich mich zu großen Teilen selbst nanzieren konnte.“ Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Ausbildung im Sommer wird Gerrit Koppe in seinem Beruf weiterarbeiten. Perspektivisch plant er, in seiner Freizeit zu studieren. Dabei steht für ihn nicht der Abschluss im Vordergrund, sondern die persönliche Weiterbildung. Sein Arbeitgeber schätzt diese hohe Bereitschaft zur Weiterent- wicklung bei Studienaussteigern – und kooperiert gezielt mit Hochschulen, um ihre Ausbildungsplätze direkt in den Studienbe- ratungen zu platzieren. – Unser Fazit als IHK: Es ist die Stärke der beru ichen Bildung, die Heterogenität der Auszubildenden aufzufan- gen. Die Erschließung, Förderung und Wertschätzung aller Potenziale der Auszubildenden in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit ist des- halb eine große Chance für die Fachkräftesicherung! Das gilt auch für Menschen mit Beeinträchtigungen, die sich zu Fachpraktikern aus- bilden lass en (S. 38). Wenn wir Ihr Unternehmen unterstützen können, melden Sie sich gern bei uns: IHK, Dr. Maria Deuling, Tel. 0541 353-415 oder deuling@osnabrueck.ihk.de o der schauen Sie allgemein unter www.ihk.de/osnabrück (Nr. 71284) Im Modehaus Brörmann absolviert Khadeja Houro aus Syrien eine Ausbildung in Teilzeit. Das sagen Julia Becker, HR Expert Processes bei der GMH Gruppe, und Ausbildungsleiter Florian Pörtner – und fügen hinzu: „Vielfalt ist ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor.“ Angesichts des Fachkräftemangels setze die Georgsmarien- hütte Gruppe auf Vielfalt als essenziellen strategischen Be- standteil für die Zukunft. Dazu gehöre z. B., den Anteil an Frauen zu erhöhen und Menschen mit unterschiedlichen eth- nischen, kulturellen und sozialen Hintergründen sowie ver- schiedenen körperlichen und geistigen Fähigkeiten anzuspre- chen: „Wir möchten Vielfalt in allem, was wir tun, verankern.“ Hierbei sehen sie die Hebel vor allem in der Personalarbeit und bei der Gewinnung von Auszubildenden. Ein Beispiel sei die neue Employer Branding-Kampagne, die Offenheit und Vielfalt demonstriere: „Dort zeigen sich echte Kolleginnen und Kollegen, die stolz auf ihre Arbeit bei uns sind.“ Auch seien die Stellenangebote überarbeitet worden, um etwa eine moderne Ansprache zu haben. „Die neue Kampagne wird ganzheitlich im Recruiting-Prozess eingesetzt. Bereits bei der Ansprache in Stellenausschreibungen kann sie ihre volle Wir- kung entfalten und unser Mindset transportieren“, sagen Be- cker und Pörtner. Im Unternehmen treibt ein standortüber- greifendes Team, die Vielfalts-Schmiede, das Thema intern und extern durch Projekte und Impulse voran. „Trotz der Grö- ße der GMH Gruppe setzen wir darauf, das familiäre Mitein- ander in unserem inhabergeführten Unternehmen zu bewah- ren“. Denn: Jeder und jede Einzelne übernehme eine zentrale Rolle und trage dazu bei, „dass wir gemeinsam als Team Er- folge erzielen.“ (deu) Die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe (GMH Gruppe) setzt auf Vielfalt – und hat dafür ein eigenes Team initiiert. „Vielfalt stärkt die Firmenkultur!“ Florian Pörtner und Julia Becker befassen sich bei der GMH Gruppe mit dem Thema Vielfalt. 13 |
RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NDYw