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Dies ist kein Sand für einen Beach-Club: Aktuell wird in der Großen Straße wieder gebaut. Im Baustellenportal der Stadt Osnabrück taucht die Baustelle Große Straße nicht auf. Denn sie liegt in der Fußgängerzone. Direkt nach dem Abbau der Maiwoche begann der dritte Bauabschnitt von der Bäckerei Coors bis zum Nikolaiort. Bis auf kleinere Restarbeiten sollen die großen Erdarbeiten bis zum Beginn des Weihnachtsmarktes abgeschlossen sein. Baustelle nimmt sich Platz von Gerhard Dallmöller, IHK OSNABRÜCK | „Dass alte Leitungen irgendwann erneuert werden müssen, ist nachvollziehbar. Insofern muss man dann auch mit einer vorübergehenden Baustelle vor dem Geschäft leben“, zeigt sich Hans-Heinrich Kolkmeyer, Heinrich und Ernst Kolkmeyer GmbH & Co. KG, einsichtig. Sein Unternehmen war vom zweiten Bauabschnitt im Jahr 2022 betroffen. „Natürlich haben wir ge- merkt, dass Laufkundschaft gefehlt hat. Aber wer zu uns wollte, konnte uns auch in der Bauphase erreichen. Ärgerlicher war da für uns eher der Baustellenlärm und -staub, den wir in unseren Ver- kaufsräumen nicht gebrauchen können“, so Kolkmeyer weiter. Bereits im Jahr 2018 wurde mit dem ersten Bauabschnitt vom Neumarkt aus mit der Erneuerung der Versorgungsleitungen begon- nen. Neben dem Austausch der teilweise 50 Jahre alten Wasser- und Gasleitungen wird die Baustelle auch zur Verlegung neuer Strom- leitungen und Leerrohre für Glasfaseranschlüsse genutzt. Der wesentliche Aspekt für die gewerblichen Anbieter in Baustellen- bereichen ist die Erreichbarkeit. Diese ist in Fußgängerzonen leichter zu gewährleisten als in Bereichen mit Fahrzeugverkehr. Der aktuelle Bauabschnitt in der Großen Straße liegt nicht mittig in der Straße. Somit bleibt ein breiter Bereich für die Fußgänger bestehen und re- duziert so die Barrierewirkung. In diesem Bauabschnitt sind insbe- sondere die Geschäfte nördlich der Großen Straße betroffen. Denn diese sind vom Hauptpassantenstrom durch die Baustellenfenster abgetrennt und verfügen nur über vergleichsweise schmale Zugän- ge. Hier fehlt der Umsatz durch Spontaneinkäufe, die durch die Schaufensterauslagen ausgelöst werden. Um die Auswirkungen von Baustellen auf den laufenden Geschäftsbetrieb so gering wie möglich zu halten, bietet sich häu g auch ein besonderes Baustellenmarke- ting an. Hierzu haben unsere IHK-Kollegen der IHK Nürnberg für Mittelfranken mit der CIMA einen Leitfaden zum Baustellenmarke- ting mit Best-Practice-Beispielen erstellt (https://t1p.de/ah79k). Es bleibt zu hoffen, dass der Zeitplan für diese Baustelle eingehal- ten wird. Denn ein durch Baustellen beeinträchtigtes Weihnachts- geschäft stellt in der aktuell ohnehin schwierigen Lage des Einzel- handels ein enormes wirtschaftliches Risiko dar. Unser Tipp: Baustellenbedingte Umsatzeinbußen werden nur selten entschädigt und setzen eine konkrete Existenzgefährdung durch die Baustelle voraus. Nutzen Sie die Informationsangebote, die von den Bauträ- gern angeboten werden. So können Sie sich rechtzeitig vorbereiten und Ihre Anforderungen hinsichtlich der Erreichbarkeit und des Baustellenablaufs in die Planung einbringen. | 32 Osnabrück | Emsland | Grafschaft Bentheim | Juli/August 2024 AUS DEN REGIONEN Osnabrück

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