ihkmagazin_07-08_24

Im Dialog dere Herausforderung in einem Unternehmen, dann helfen wir durch gesondertes Scouting nach Startups mit Ideen für dieses Problem. Es ist näm- lich nicht immer sinnvoll selbst nach Inhouse- Lösungen zu suchen. Oft ist es günstiger und schneller, die Lösung für eine Herausforderung einzukaufen. Da werden wir also teils als Ersatz, teils als Ergänzung zur eigenen Innovationsabtei- lung im Unternehmen tätig. _ Ihr Unternehmen scoutet Startups und begleitet dann den weiteren Kontakt... Ja, wir scouten und erstellen dann ein Pro l der passenden Startups mit weiteren Informationen, die wir dem Unternehmen zur Verfügung stellen. Das Unternehmen entscheidet dann anhand des Pro ls, ob es Kontakt herstellen möchte. Die Idee ist, dass wir ein 360 Grad-Innovationsnetzwerk sind. Unser Kunde ist nicht das Startup, sondern das mittelständische Unternehmen. Wir wollen den aktuellsten Stand an Innovation am Markt für un- sere Mitglieder und Mandanten sichtbar und damit verfügbar machen. Dann machen wir einen ersten Teams-Call. Später sind wir unterstützend vom Spielfeldrand aus tätig. Unsere Rolle ist die des Netzwerkers. Vielleicht auch des Übersetzers zwi- schen zwei Welten. _Nicht jedes Unternehmen würde so offen mit einem bestehenden Innovationsbedarf umgehen… Es geht tatsächlich sehr um gegenseitiges Vertrau- en sowohl auf Seiten der Mitglieder als auch bei den Startups. Über die Zeit – allein im vergangenen Jahr haben wir 40 Veranstaltungen durchgeführt – entsteht aber eine enge Verbindung zu unseren Mitgliedsunternehmen. Die Unternehmen lassen uns in ihren Maschinenraum schauen und wir un- terstützen dann quasi als eine Art „Innovations- atrate“. So können unsere Mitglieder dranbleiben am Stand der Innovation. Innovation ist eines der wichtigsten Themen für die Relevanz des ländli- chen Raums in der Zukunft. _Was für Unternehmen nutzen Ihr Angebot? Gibt es da Branchenschwerpunkte? Unsere Mitglieder reichen vom kleinen Tischler- betrieb, den großen Playern der Region bis zum VfL Wolfsburg als Bundesligist. Wir verstehen uns als offenes Netzwerk. Unsere Mitglieder nutzen uns auch unterschiedlich intensiv. Bewusst sehen wir uns aber als C-Level-Netzwerk. Wir sprechen also konkret die Unternehmenslenkerinnen und -lenker an, wollen schnell und verbindlich zu Lösungen für unsere Mitglieder kommen. _Dazu gehört auch eine gewisse regionale Ver- ankerung. Ganz genau. Wir bündeln hier die Kräfte der Regi- on, arbeiten stark mit Wirtschaftsförderung und Wirtschaftsverbänden zusammen, mit den Land- kreisen, Bürgermeistern oder der IHK und nutzen unser großes Netzwerk. Ziel ist es, die Region zu stärken. Wir sagen deshalb auch immer: „Aus der Region, für die Region.“ Es geht um den Mehrwert für den Mittelstand. Wir haben im ländlichen Raum keine sich selbst tragende aktive Startup-Szene, aber wunderbare Unternehmen, die für die Startups deutschlandweit interessant sind. Die Startups kommen tatsächlich aus ganz Deutschland hierher, um für 10 Minuten zu pitchen, weil sie wissen, dass hier die Kunden und Geschäftspartner sind, die für die Startups interessant sind. _Was sind die Zukunftspläne? Wir sind offen für eine Expansion mit neuen Hubs in weitere Regionen. Aktuell sind wir von der Küs- te bis ins Münsterland aktiv und damit gut ausge- lastet. Unser Seminarangebot werden wir auf jeden Fall ausbauen. Und wir sind aktuell dabei, einen eigenen Venture Capital Fonds auf den Weg zu bringen, um auch größere Investments von mittel- ständischen Unternehmen in Startups zu ermög- lichen und zu unterstützen. Wir stellen zudem aktuell weiter ein, um uns personell breiter aufzu- stellen. Das geht natürlich nur in einem tollen Team und das haben wir hier. Sonst würde es auch nicht jeden Tag so viel Spaß machen. _Und wie sehen Sie die Zukunft des ländlichen Raums beim Thema Innovation? Der technologische Fortschritt, den wir derzeit in vielen Bereichen sehen, wird von vielen als solcher noch gar nicht erkannt. Wir reden hier über radikale und disruptive Innovationen. Hierauf muss sich der Mittelstand einstellen. Und aus unserer Sicht war es noch nie so einfach, sich im Wettbewerb zu dif- ferenzieren und durch die Einbindung der Ideen neuer Startups voranzukommen. Das gilt insbeson- dere im ländlichen Raum. Startups können ein In- novationsturbo sein. Sie sind das Schnellboot für den Tanker Mittelstand. „Wir bündeln hier die Kräfte der Region“ | 16 Osnabrück | Emsland | Grafschaft Bentheim | Juli/August 2024 IM FOKUS | Stark am Start!

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