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dere Rolle“, sagt Startup-Manager Oliver Volckmer vom Osnabrück Healthcare Accelerator (OHA). Und dort, wo der praktische Druck auf das Gesundheitssystem stärker sei, so Volckmer, entstünden oft auch gute Ideen für neue Lösungen. Beispielgebend ist MyndTechPro aus Lingen, das im OHA unter- stützt wird. Im Gespräch mit Co-Geschäftsführer Matthias Lohaus wird schnell klar, dass das kleine Startup sehr agil in die Zukunft schaut: „Einer unserer Gründer wurde im persönlichen Umfeld mit einem Demenzfall konfrontiert. Da wurde die Idee des MyndBoards geboren.“ Dieses soll in P egeeinrichtungen die kognitiven Fähig- keiten der Patienten fördern, soziale Interaktionen erleichtern und damit die geistige Gesundheit unterstützen. Nach Gesprächen mit P egeeinrichtungen und viel persönlichem Einsatz der Gründer wurde das MyndBoard entwickelt, das als „digitaler Aktivitäts- tisch“ vielfältige Interaktionen zulässt. Hardware und Software stammen dabei aus Lingen und werden von den Gründern mit in- zwischen fünf Mitarbeitern erstellt. „Wir versorgen heute neben Altenheimen auch Behinderten- und andere P egeeinrichtungen. Künftig rücken auch Schulen in unseren Fokus“, sagt Lohaus. Dabei sei der deutsche Markt nicht das einzige Betätigungsfeld von MyndTechPro: „Gerade der P egemarkt in Deutschland ist unter- nanziert.“ Im letzten Jahr präsentierte sich das Startup auf der Messe „Altenp ege 2023“ in Nürnberg. Über dort geknüpfte erste Kontakte wurde der erste Kunde in Spanien gefunden. Auch in der Schweiz ist MyndTechPro inzwischen aktiv. Dabei beschränkt sich MyndTechPro nicht auf den Verkauf der Geräte. „Wir haben inzwi- schen auch Abo-Modelle und Mietangebote in unser Portfolio auf- genommen“, so Lohaus. Und auch für die Zukunft haben die Ma- cher des Startups viel vor: „Wir setzen viel auf KI, das ist unser Seedhouse expandiert in die Region Jeweils zum 1. Januar und zum 1. Juli kommen neue Startups ins Accelerator-Programm vom Seedhouse. Nach Osnabrück und Qua- kenbrück ist nun das Emsland stärker in den Fokus der Startup- Szene gerückt. Denn: Bis zu bis sechs Startups hat das Seedhouse in der Regel im Halbjahresrhythmus in seinem Förderprogramm. Ab sofort soll ein Platz davon für ein Lingener Startup reserviert werden. Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Lin- gen, der IT-Dienstleistungsgesellschaft Emsland, der Fakultät Ma- nagement, Kultur und Technik der Hochschule Osnabrück sowie der Cornexion GmbH (s. Seite 14) hat das Seedhouse Anfang 2024 eine Zweigstelle in Lingen gegründet. Aktuell wird mit Claraa das erste Startup im „Andock“, dem Co-Working-Space der Stadt im IT-Zentrum, eng betreut und ge- fördert. Die Idee hinter Claraa: das interne Datenmanagement von Unternehmen, wie z. B. die Dokumentenablage auf File-Servern, in CRM-Systemen oder Mails zu strukturieren und so die Zeit von Mitarbeitenden für die Informationssuche stark zu reduzieren. Der Großteil der Betreuung im „Andock“ wird von Osnabrück aus „remote“ statt nden. Aber auch die Seedhouse-Mitarbeiter werden immer wieder im „Andock“ anzutreffen sein. Doch auch die anderen Acceleratoren engagieren sich zunehmend für Startups aus dem Emsland und der Grafschaft. „Es ist uns ein Anliegen, gerade auch dortige Startups zu fördern. Im ländlichen Raum sind viele unserer Startup-Ideen besonders wichtig. Der Be- reich der Gesundheitsdienstleistungen von der Telemedizin bis zum Einsatz personalarmer neuer Technologien spielt hier eine beson- Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone (l.) unterschreibt die Verträge zur Gründung des Seedhouse Lingen. Unsere „IHK-Jobwall“ bei der „Innovate!Osnabrück 2023“ brachte Unternehmen und Startups zusammen. | 12 Osnabrück | Emsland | Grafschaft Bentheim | Juli/August 2024 IM FOKUS | Stark am Start!

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