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| 42 Osnabrück | Emsland | Grafschaft Bentheim | Juni 2024 KÖLN | Wasserstoff soll zum zentralen chemischen Element der Energie- wende werden. Nicht nur im Verkehr könnte das farb- und geruchslose Gas künftig eine wichtige Rolle spielen. Auch in der Chemie- und Stahl- industrie soll H 2 als Energieträger und Rohstoff in großem Stil zum Einsatz kommen. Neben serienreifen Anwendungen und dem Transport ist aber vor allem die Erzeugung des Wasserstoffs noch ein Problem. Prinzipiell gibt es dafür mehrere Wege – aber nur einer ist wirklich „grün“. Eine kleine Farbenlehre. Grüner Wasserstoff: Die Variante, die im Grunde alle haben wollen. Und die einzige, mit der Brennstoffzellen-Fahrzeuge oder E-Fuels wirklich kli- maneutral wären. Gewonnen wird er per Elektrolyse, der elektrischen Zer- legung von Wasser in seine Grundbausteine Sauerstoff und Wasserstoff. Wird hierfür „grüner“ Strom genommen, ist auch das Endprodukt „grün“. Das Problem ist die Verfügbarkeit von überschüssigem Öko-Strom. Erst wenn davon mehr vorhanden ist als aktuell benötigt wird, lohnt sich die verlustreiche Elektrolyse. Zurzeit ist das in Deutschland höchstens im kleinen Stil der Fall, etwa bei der lokalen Speicherung von überschüs- sigem Wind- oder Solarstrom direkt am Erzeugerstandort. Nur Grün und Weiß helfen wirklich Wasserstoff ist nicht gleich Wasserstoff. Auch wenn das Gas immer zu reinem Wasser verbrennt, kann es doch eine üble Klimabilanz haben. Grauer Wasserstoff: Die Variante, die heute in der Regel sowohl in der Industrie als auch im Transport genutzt wird. Statt aus H 2 O wird er aus fossilen Rohstoffen – meist Erdgas – hergestellt, das ebenfalls zahlreiche H-Atome erhält. Übrig bleibt dann neben Sauerstoff („O“) allerdings auch Thema Transport und Logistik Anzeige können. Es solle unter anderem aber auch geprüft werden, ob Autohöfe entlang der Autobahn erweitert werden könnten. Dazu müssten dann entsprechende Förderprogramme aufgelegt werden. Nur ein Mix aus verschiedensten Maßnahmen könne die Not etwas lindern und das würde Jahre dauern. Einfach mehr Parkplätze zu bauen, sieht Gewerkschafter Thyroke nicht als geeignet an. „Unsere Auffassung ist, dass man das Problem auch an- ders beheben kann, nämlich, indem man die Fahrer von den Autobahnen runterholt“, sagt der Gewerkschafter. Dafür könnte zum Beispiel mehr Güterverkehr auf die Schiene verlagert werden. Oder es könnte mehr auf Begegnungsverkehr gesetzt werden. Vereinfacht sähe das zum Beispiel so aus: Ein Fahrer aus dem Norden trifft sich mit einer Fahrerin aus dem Süden etwa in der Mitte. Beide tauschen die Ladung und fahren wieder zurück, so dass keine Übernachtung fernab der Heimat nötig ist. Die Lautstärke sei außerdem ein Problem. Nicht jeder Parkplatz habe eine Schallschutzwand. Außerdem seien die Parkplätze meistens so konzipiert, dass die Fahrerkabinen in Richtung der Fahrbahn gingen. Duschen, Toiletten oder das Abfüllen von Wasser koste häu g Geld. „Aus Sicht der Fahrer würde es viel mehr Sinn machen, in die Qualität der Parkplätze zu investieren statt in die Quantität“, sagt Thyroke. dpa Wasserstoffbetriebene Lkw sind eine mögliche Alternative zum Verbrenner. Foto: Daimler Truck

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