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15 | – und ich. In den ersten Jahren war es viel „Trial and Error“, Marktverständnis aufbauen und sich nicht entmutigen lassen. 2011 gab es schließlich noch keine Social Media, es gab kein WhatsApp und wir konnten uns diese Dinge auch nicht vor- stellen. Sie können sich denken, wie schwierig es war, in einem so traditionellen Markt ein komplett digitales Produkt anzubieten. _ Was brachte den Erfolg? Wir haben früh erkannt, dass wir zwar ein digitales Unternehmen sind, aber unsere Zielgruppe kom- plett of ine ist. Der Schlüssel zum Erfolg lag darin, dort präsent zu sein, wo unsere Zielgruppe ist. Wir haben sehr viel Zeit auf Zuchtveranstaltungen und Turnieren verbracht, aber auch viel auf Telesales gesetzt. Als sich die ersten Erfolge eingestellt haben, machte es richtig Spaß. Die Züchter riefen uns an und sagten: „Frau Büker, das können Sie sich nicht vorstellen, ich habe gerade zwei Pferde nach Thailand verkauft – über ehorses!“ _ Der Online-Handel ging im Galopp voran. Nennen Sie uns einige unternehmerische Zahlen? Aktuell sind wir rund 30 Mitarbeiter und unser Por- tal zählt rund 2,4 Mio Visits (Besuche) pro Monat und insgesamt wurden 2023 rund 101000 Pferde auf ehorses inseriert. Oder anders: Alle 20 Minuten wird ein Pferd als „verkauft“ markiert. Das Gesamt- handelsvolumen der verkauften Pferde lag 2023 bei 290 Mio. Euro. Bei Instagram haben wir 159000 Follower und auf Facebook 185000 Fans. „Besser gehts nicht“ – das habe ich übrigens gerade jetzt gedacht, denn im Mai haben wir zwei Awards in die Region bringen können: Sowohl ehorses als auch edogs wurden vom DISQ Deutsches Institut für Service-Qualität und ntv Nachrichten als „Deutsch- _ Frau Büker, Sie sagen, Ihr Lebenslauf sei immer schon „pferdisch“ geprägt gewesen. Wie das? Ich habe Equestrian Management in den Nieder- landen studiert, quasi BWL mit Schwerpunkt Pferdewirtschaft, und war im Anschluss bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. im Bereich Marketing & Kommunikation tätig. Als sich im Jahr 2011 die Neue Osnabrücker Zeitung und Ull- rich Kasselmann an ehorses beteiligen, hatte ich die Chance, dort zu starten. Aber ich entschloss mich auch dazu, 2012 noch einen MBA in General Management zu absolvieren. _ Als erster Online-Pferdemarkt war ehorses aber bereits 1999 an den Start gebracht worden … …von Gjevdet Zeciri aus Warendorf. Er hatte nichts mit Pferden zu tun, kannte durch den Standort aber viele Reiter und war damals schon begeistert von der Plattform mobile.de . Als One-Man-Show begann er ehorses zu programmieren. Und als Gründer wurde ihm klar: Wenn er wirklich groß werden will, muss er sich Partner suchen und ein Team. Durch meine Zeit bei der Deutschen Reiter- lichen Vereinigung kannten Gjevdet und ich uns und er sagte immer: „Lena, komm lass uns ehorses gemeinsam richtig groß machen!“ Als sich durch die Beteiligungen 2011 die Weichen neu stellten, sprang ich auf das Pferd auf. _ Das Digitalzeitalter nahm 2011 gerade erst Anlauf. Gab es Aspekte, von denen Sie schon damals dachten: „Besser gehts nicht“? „Besser gehts nicht“ habe ich anfangs – noch – nicht gedacht. Aber ich habe an die Vision von ehorses geglaubt. Und es waren spannende Zeiten! An meinem ersten Arbeitstag waren wir zu dritt: Gjevdet Zeciri, Jens Urban – bis heute unser CTO Foto: IHK / Aileen Rogge von Dr. Beate Bößl, IHK Es war revolutionär, als die ehorses GmbH & Co. KG aus Georgsmarienhütte 2011 die ersten Pferde per Klick statt per Handschlag oder Hammer verkaufte. Heute wird ehorses.de vom Rittergut Osthoff aus gemanagt, wo das Marketing gebündelt wird und die Social Media-Aktivitäten koordiniert. Auch die Internationali- sierung schreitet voran: Das Portal wird weltweit in acht Sprachen angeboten. CEO Lena Büker erläuterte uns, wie der Wechsel vom digitalen ins KI-Zeitalter gelang. >>

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