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fentlich ein Stück weit dazu bei, Verständnis zu fördern und KI zu entmysti zieren.“ Ein Blick zurück – und zwei nach vorn Die Ausstellung im MIK nähert sich der künstlichen Intelligenz über drei thematische Abschnitte: 1. Über einen Blick in die His- torie. Das älteste dreidimensionale Exponat ist dabei ein Modell einer Dampfmaschine nach James Watt von 1910, die beispielhaft für wichtige Innovationen auf dem Weg hin zu KI steht. 2. Über eine Wanderausstellung mit dem Titel „I AM A.I“, die als „Aus- stellung in der Ausstellung“ gezeigt wird und Basiswissen vermit- telt. 3. Über konkrete KI-Anwendungsbeispiele und -Entwicklun- gen in der Region Osnabrück. Ein Highlight ist sicher das am Institut für Kognitionswissenschaft der Universität entstandene Modell eines selbst fahrenden Autos, in das die Besucher einstei- gen können, um mittels VR-Brillen eine Testfahrt zu unternehmen. Es bleibt die Frage: Was war eigentlich die wichtigste Erkenntnis über KI, die die Museumsdirektorin selbst aus der Vorbereitung der Ausstellung mitgenommen hat? „Obwohl ich Historikerin bin“, sagt Dr. Hierholzer, „war mir nicht bewusst, wie lang die Geschich- te der KI schon ist: Ideen zu intelligenten Maschinen bzw. künst- lichen Menschen gab es schon in der Antike und viele Disziplinen haben an der Entwicklung dessen, was wir heute unter künstlicher Intelligenz verstehen, mitgewirkt. Es war ein langer Prozess aus vielen kleinen Schritten, die sich seit den 1950er Jahren nach und nach verdichteten, bis es vor wenigen Jahren zu einer rasanten Beschleunigung kam. Weiter hat mich überrascht, wie vielfältig die KI-Forschung und Entwicklung in unserer Region ist. Wir wussten natürlich schon, dass sich im Großraum Osnabrück viele Forschungsinstitutionen sowie große Unternehmen, aber auch zahlreiche Startups mit KI beschäftigen. Aber über die Fülle an Projekten und Ansätzen war ich dann doch erstaunt!“ „Konnten unsere Arbeitsweise revolutionieren“ Wer die Ausstellung im Museum Industriekultur besucht, erhält einen interessanten Überblick. Genau das wiederum kann der An- fang sein, um bei der Nutzung von KI-Tools mit einem eigenen Pro und Kontra argumentieren zu können. Das ist für den Privatge- brauch spannend. Für viele Unternehmen ist es längst erfolgsent- scheidend, KI-Entwicklungen schnell – und vor allem anwender- bezogen – einschätzen zu können und umzusetzen. Zu diesen Unternehmen gehört die Wiethe Content GmbH mit Stammsitz in Georgsmarienhütte und einem weiteren Standort in der Bremer Überseestadt. „Mit rund 200 Mitarbeitenden auf 11000 m² Pro- duktions äche ist Wiethe Content die größte Content-Produktion für den E-Commerce in Europa“, sagt Chief Marketing Of cer Philipp Auer. Die Unternehmensstrategie setzt dazu auf eine Content-Erstellung, die KI einbindet. Nur ein Beispiel dafür: Bilder werden mittels KI im post production Prozess automatisiert freigestellt. Viele der neuen Möglichkeiten beschleunigen die Time-to-Market, die Zeit bis zur Markteinführung. Dies erhöhe die Relevanz der Inhalte, sagt Auer. So ließe sich unter anderem die Zahl der Klicks und Käufe (Conversion-Rate) steigern und die Retourenquote senken. Ein weiterer Meilenstein sei die automatisierte Content-Erstellung. „Mit fortschrittlichen KI-Technologien wie ChatGPT und Make ha- KI-Könner: Das Wiethe-Team mit (v.l.) Philipp Ruiter, Lisa Uchtmann, unserem Interviewpartner Philipp Auer, Esther Nink, Christian Cromme und Adrienne Frerick. Dr. Vera Hierholzer, Direktorin des MIK Osnabrück, und Kuratorin der aktuellen Ausstellung zu KI. | 12 Osnabrück | Emsland | Grafschaft Bentheim | Juni 2024 IM FOKUS | Künstliche Intelligenz

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