IHK Magazin 05/24

Das Projekt „Last Mile Logistic Hub“ soll mehr Nachhaltigkeit für die „letzte Meile“ im Warenlieferverkehr umsetzen. Dazu sollen auch die Anlieferzeiten (rechts im Bild) angepasst werden. von Dr. Stefan Schomaker, IHK Ideen für die „Last Mile“ LINGEN | Mit dem Projekt „Last Mile Logistic Hub“ will die Stadt Lingen ein nachhaltiges und smartes Logistikkonzept für die sogenannte „letzte Meile“ im Warenlieferverkehr umsetzen. Die Idee: Die Einrichtung eines logistischen Zwischenlagers, das von den liefernden Speditionen angefahren wird. Die Verteilstelle ist an der Alten Haselünner Straße vorgesehen. Die Ware soll von dort aus über klimaneutrale, innenstadttaugliche Fahrzeuge, wie z. B. spezielle Lastenfahrräder, an die Händler geliefert werden. Ziel ist es, den Lieferverkehr in der Innenstadt zu reduzieren und somit die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der Stadt Lingen (Ems) als Einkaufs- und Versorgungszentrum weiter zu steigern. Zusätzlich soll eine Senkung der CO 2 -Emissionen zur Verbesserung der Luftqualität sowie eine Erhöhung der Sicherheit von Passanten in den Fußgängerzonen erreicht werden. Das Land Niedersachsen hat das Projekt mit fast 150000 Euro ge- fördert. Im Rahmen des Projektes „Last Mile Logistic Hub“ der Stadt Lingen und der Hochschule Osnabrück ist eine Machbarkeitsstudie durch den Logistik-Professor Ingmar Ickerott vom Campus Lingen erstellt worden. Zwei Voraussetzungen werden darin genannt: Der motorisierte Lieferverkehr darf außerhalb der Lieferzeiten nicht in die Fußgängerzone. Das heißt: Diese muss z. B. durch Poller abgerie- gelt werden. In der Vergangenheit wurden bereits neue Poller an den Zuwegen installiert. Diskussionsbedarf gab es über die Anlieferungs- zeit am Morgen. Diese ist aktuell zwischen 7 Uhr und 11.30 Uhr möglich, müsste aber laut Machbarkeitsstudie bis auf 10 Uhr vor- gezogen werden. Der vereinbarte Kompromiss sieht nun vor, dass der motorisierte Lieferverkehr von 7 Uhr bis 10.30 Uhr erlaubt ist. Diese Regelung tritt aber nicht - wie ursprünglich geplant - ab dem 1. Juli 2024, sondern erst ab dem 1. Oktober 2024 in Kraft.“ Zum Hintergrund: Das kreative Konzept stieß 2021 beim Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung auf so große Resonanz, dass das Pro- jekt über das Programm „Zukunftsräume Niedersachsen“ ge- fördert wurde. Das Ministerium stärkt mit dem Programm Grund- und Mittelzentren. Seit 2019 wurden mit dem Pro- gramm bereits über 120 Projekte mit 22 Mio. Euro gefördert. Intelligente Citylogistik kann Lieferverkehre bündeln und auf diese Weise Innenstädte entlasten. Dieses Thema gewinnt angesichts zunehmender Online-Umsätze immer stärker an Bedeutung für große und mittelgroße Städte. Lernen Sie das Projekt „Last Mile Logistic Hub“ in Lingen näher kennen. Tel.: 0591-97788880 GmbH&Co.KG Anzeige | 38 AUS DEN REGIONEN Emsland Osnabrück | Emsland | Grafschaft Bentheim | Mai 2024

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