IHK Magazin 05/24

| 32 Osnabrück | Emsland | Grafschaft Bentheim | Mai 2024 AUS DEN REGIONEN Osnabrück Integration: Wie sie gelingen kann, weiß Frank Giesker von der fdu GmbH & Co. KG. Er ist Niedersachsens Regionalbotschafter für das DIHK-„Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ (NUiF). Der DIHK in Berlin koordiniert die Arbeit des „Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge“, kurz: NUiF. Der Regionalbotschafter aus Niedersachsen für die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt kommt aus dem Landkreis Osnabrück: Frank Giesker, Ausbildungsleiter bei der fdu GmbH & Co. KG, Georgsmarienhütte. von Dr. Maria Deuling, IHK Klare Botschaft: Integration! GEORGSMARIENHÜTTE | Um bundesweit Best Practices zu er­ arbeiten, hat das NUiF im fünften Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die jeweils einen Regionalbotschafter stellen. Das Ziel: Experten zu haben, deren Unternehmen Arbeits­ marktintegration praktisch leben und ihre Expertise regional wei­ tergeben. Wie genau das funktioniert haben wir nachgefragt bei Frank Giesker von der fdu GmbH & Co. KG, die hochwertige Beton­ elemente und Betonfertigteile an 28 Standorten fertigt. _ Herr Giesker, warum wurde Ihr Betrieb vom DIHK-Netzwerk für die Botschafter-Aufgabe ausgewählt? Mitte Januar 2023 war fdu als eines von drei Unternehmen von der IHK Osnabrück zum NUiFWorkshop „Mutmacher*innen‘‘ einge­ laden worden. Gemeinsam wurde geprüft, ob sich das erfolgreiche Modell der AzubiBotschafter, bei dem Azubis in Schulen aus ihrer Berufspraxis berichten, auch für die direkte Ansprache von Ge­ üchteten eignet. Bei Rollenspielen hat unser afghanischer Auszubildender einen so positiven Eindruck hinterlassen, dass Herr Dr. Lauer vom NUiF unserem Unternehmen die Aufgabe als Regionalbotschafter Niedersachsens angeboten hat. _ Was war Ihre Motivation, einem Ge üchteten einen Ausbil- dungsplatz anzubieten? Wir hatten bereits viele Bewerbungsgespräche mit Ge üchteten, haben uns aber wegen mangelnder Sprachkenntnisse bis auf wenige Ausnahmen gegen eine Beschäftigung entschieden. Dann bekamen wir im November 2020 die Bewerbung eines afghanischen Ge üchteten für einen Ausbildungsplatz als Industriekaufmann: FHReife und C1 Sprachlevel. Im Bewer­ bungsgespräch hat er alle überzeugt und zehn Tage später seinen Ausbildungsvertrag unterschrieben. Über die Zusage haben wir uns sehr gefreut und hofften, ihm andererseits mit der Ausbil­ dung bei fdu eine Perspektive für seine Zukunft in Deutschland bieten zu können. _ Gab es bei der Integration besondere Herausforderungen? Innerhalb unseres Unternehmens gab es keinerlei Probleme! Unser Auszubildender hat sich schnell persönliche und fachliche An­ erkennung verdient. Insgesamt haben Ge üchtete im Vergleich zu unseren anderen Auszubildenden jedoch zusätzliche Belastungen, wie z. B. Behördengänge, das Organisieren von Nebenjobs oder die

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