IHK Magazin 05/24

Sattelfest: ADFC zeichnet Region erneut als „beliebteste Radreiseregion“aus BAD BENTHEIM/OSNABRÜCK/ LINGEN | Die Land- kreise Grafschaft Bentheim, Osnabrück und Ems- land wurden nach dem Erfolg im Jahr 2022 in der Radreiseanalyse des Allgemeinen Deutschen Fahr- rad-Clubs (ADFC) erneut zur „beliebtesten Radreise- region Deutschlands“ gewählt. Für die Analyse hatte der ADFC 16000 Personen zu ihrem Radreise- verhalten befragt. Das Besondere an der Auszeich- nung: Die Region verweist die 2023 noch erst- platzierte Bodensee-Region auf Platz 2. „Seit vielen Jahren investieren wir in die Rad- infrastruktur und auch in Werbemaßnahmen, um die Region mit ihrem (rad)touristischen Angebot bekannt zu machen“, teilt Grafschaft Bentheim Tourismus mit. Die erneute Auszeichnung zeige: Der Einsatz lohnt. Investiert wurde z. B. 2021 in ein modernes Knotenpunktsystem durch das ein Rad- wegenetz nach Vorbild aus den benachbarten Nie- derlanden entstand. In einem Knotenpunktsystem sind alle Kreu- zungen (Knotenpunkte) zur einfacheren Navigation nummeriert. Mehr als 250 Knotenpunkte sind auf den 1200 km Radwegenetz im Kreisgebiet angelegt und unterstützen die Radfahrer bei der Navi- gation. Die Spitzenplatzierung belegt, dass die Grafschaft über- regional als Radreiseziel beliebt ist. „Ich freue mich, dass das Rad- wegenetz einer der guten Gründe ist, die Grafschaft zu besuchen“, so Landrat Uwe Fietzek über den Erfolg. „Der Preis ist praktisch ein Publikumspreis“, sagt Petra Rosenbach, Geschäftsführerin der Tou- rismusgesellschaft Osnabrücker Land (TOL). Das gute Abschneiden locke viele weitere Gäste ins Osnabrücker Land, und die mit Ster- nen ausgezeichneten Strecken seien auch für Einheimische ein Ge- winn für die Freizeitgestaltung. Die TOL ist für die lückenlose Aus- schilderung auf dem 2800 km langen Radwegenetz in Stadt und Landkreis verantwortlich, über das inzwischen sechs Radfernwege, sechs regionale Mehrtages- und 50 Tagestouren führen. (sie) Gemeinsam stark: Die Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim punktet beim ADFC-Ranking. Das Foto zeigt die Alte Mühle in Schüttorf. den Kosten. So entstünden in vielen Bereichen neue Anforderun- gen – inhaltlicher und formaler Art sowie Berichtsp ichten. Stei- gende Energiekosten sieht er branchenübergreifend als eine Belastung. Daher habe das Unternehmen schon vor der Energie- preisentwicklung stark in die Verringerung des Energiebedarfs investiert: „Auch vor dem Hintergrund unserer Nachhaltigkeits- initiativen.“ Und auch wenn er nachvollziehen könne, dass sich Investitionen im Ausland aufgrund der Gesamtlage für viele Unter- nehmen wirtschaftlich attraktiv(er) darstellen, setzt er weiterhin auf den Standort Deutschland. „Unser internationales Geschäft ist und bleibt eine tragende Säule unseres Geschäfts. Doch der natio- nale Markt mit unseren nationalen Standorten ist und bleibt Trei- ber unserer Aktivitäten.“ Vor einigen Wochen hat der ostwestfälische Konzern Miele seine Produktionsverlagerung nach Polen öffentlich gemacht. Nicholas Delkeskamp wird diese Verlagerung konkret spüren: Er führt die Delkeskamp Verpackungswerke GmbH in Nortrup. Über 260 Ton- nen Eck- und Bodenpolster aus Schaumstoff liefert er jährlich nach Gütersloh. „Wenn dort die Waschmaschinenproduktion zurückge- fahren wird oder ganz wegfällt, dann fehlen die Aufträge hier“, sagt Delkeskamp. Am Ende könnte dem Unternehmer jede fünfte Tonne aus seinem Auftrags- buch fehlen. Überraschend kommt die Verlagerung für ihn nicht: „Die energie- und wirtschaftspolitische Situation in Deutschland ist nicht gut. Solche Ver- lagerungen sind dann kon- sequent. Die Politik sollte handeln, um den Industrie- standort zu retten.“ Die drei Beispiele zeigen Handlungsbedarf auf: „Einerseits müssen die Netzentgelte deutlich gesenkt werden, die stark belasten. Ande- rerseits braucht es eine Straffung der Genehmigungsverfahren. Hier ist die Politik deutlich gefordert, wenn sie den Industriestand- ort erhalten will – insbesondere die vielen kleinen und mittleren Betriebe. Die Energiewende gelingt nicht, wenn Planungen für Windräder mehr als fünf Jahre dauern. Noch mehr Unternehmen werden ihre Produktion verlagern, wenn die Strompreise nicht wettbewerbsfähig sind und wenn Bürokratie nicht spürbar und schnell abgebaut wird“, fordert Anke Schweda. Nicholas Delkeskamp 29 |

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