IHK Magazin 05/24

Marktchancen in Rumänien erkundet: Unser Foto entstand beim Besuch der Delegation bei der Stadtverwaltung in Timisoara. „Wir möchten die Unternehmen in unse- rer Region ermutigen, in Rumänien noch stärker ihre geschäftlichen Chancen zu nutzen“, erklärten IHK-Präsident Uwe Goebel und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf zu Beginn der Delegations- reise. Gemeinsam mit dem IHK-Präsiden- ten und dem Hauptgeschäftsführer der IHK für Ostfriesland und Papenburg führ- ten beide eine zwölfköp ge Delegation an. Erste Station war Sibiu (Hermannstadt) in Siebenbürgen. Wirtschaftlich be ndet sich die Stadt mit rund 140000 Einwoh- nern und einer starken deutschen Tradi- tion nicht zuletzt durch millionenschwere Investitionen deutscher Unternehmen seit Anfang der 2000er Jahre in einem unge- bremsten Aufschwung. Sebastian Metz, Geschäftsführer der AHK Romania, stellte vor Ort aktive deutsche Unternehmen vor – dar- unter Großunternehmen wie Continental bis hin zu Mittelständlern wie der HARTING Technology Group, die seit 2003 Industriesteck- verbindungen in Sibiu produziert und auch auf dem Besuchspro- gramm stand. Bei Rehau Window Solution Sibiu stellte Franz Brandtner das 2023 neu eröffnete Logistikzentrum in Rumänien vor. Das Unternehmen, das auch im ostfriesischen Wittmund einen Standort hat, beschäftigt weltweit knapp 20000 Menschen. In Rumänien laminieren und verpacken 60 Mitarbeiter Kunststoff- Fensterpro le. Auch zwei Schulen standen auf dem Programm: die Berufsschule Technisches Gymnasium „Independenta“ Sibiu, die duale Ausbildungen anbietet. Und die Deutsche Schule Sibiu, die rumänische Schüler ab der fünften Klasse komplett in deutscher Sprache unterrichtet. Zweite Station war Timisoara. Besucht wurde dort etwa die Helbako Group in Timisoara. Das Unternehmen mit Hauptsitz bei Düsseldorf produziert dort mit rund 165 Mitarbeitern elektronische Steuerungsmodule, etwa für Batteriekühlung oder Cabrioverdecke. Der Standort in Rumänien wurde 2017 mit Unterstützung der AHK gegründet. Einer der entscheidenden Standortvorteile war übrigens die Nähe zum Flughafen. Die Stadt im Westen Rumäniens mit rund von Frank Hesse, IHK Wirtschaftsdelegation: „Chancen in Rumänien nutzen“ Seit 2007 ist Rumänien Mitglied in der EU. Damit ist es zusammen mit dem gleichzeitig beigetretenen Bulgarien und dem 2013 dazugestoßenen Kroatien das jüngste EU-Mitglied. Unsere IHK hat im April mit einer Delegationsreise Marktchancen in dem Land erkundet. 250000 Einwohnern ist eine echte Universitätsstadt mit einem positiven Startup-Klima. Davon konnte sich die Delegation beim Cowork Timisoara überzeugen, das seit über zehn Jahren am Start ist. Die Stadt, die übrigens mit Dominic Fritz einen jungen deut- schen Einwanderer aus dem Schwarzwald als Rathauschef hat, wächst wirtschaftlich überdurchschnittlich. Mittlerweile erreicht das BIP der Region 94 % des EU-Niveaus – der höchste Wert im ganzen Land. Timisoara war übrigens die erste Stadt in Europa, die 1884 elektronische Straßenbeleuchtung einführte. Kein Wunder also, dass in Timisoara mit Elba Lighting das in Rumänien älteste und führende Unternehmen für Beleuchtung beheimatet ist. Schließlich wollte die Delegation Potenziale für die Fachkräfte- gewinnung ausloten. Denn viele rumänische Fachkräfte suchen ihre beru iche Zukunft in Deutschland. Menschen aus Rumänien belegten etwa 2019, im letzten Jahr vor der Covid-19-Pandemie, bei der Einwanderung nach Deutschland Platz 1. Das Potenzial für die Fachkräftegewinnung ist allerdings eingeschränkt – denn mitt- lerweile leidet Rumänien wegen des starken Wirtschaftswachstums selbst unter einem Fachkräftemangel. Mehr Infos: IHK, Frank Hesse, Tel. 0541 353-110 oder hesse@osna- brueck.ihk.de 23 |

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